Als Berufstätiger in Deutschland verbingt man durchschnittlich 35 Wochenstunden am Arbeitsplatz. Kein Wunder, dass es für viele Menschen deshalb wichtig ist, einen Beruf auszuüben, der ihnen Spaß macht und zu ihnen passt. Und auch Betriebe interessieren sich für das „Warum?“ bei der Berufswahl potenzieller Bewerber. Schließlich sind sie ebenfalls an Mitarbeitern interessiert, die sich voll und ganz in den Beruf einbringen können und auch wollen.
Die Wahl des Ausbildungsberufs beeinflusst den gesamten weiteren Karriereweg. Wer sich um eine Lehre bewirbt, tut das also bestimmt nicht aus einer spontanen Laune heraus, sondern wird dafür ein paar gute Gründe kennen – nämlich die eigenen Fähigkeiten, Erfahrungen und Interessen. Und die möchten die Personaler nun hören.
Lassen Sie keine Zweifel aufkommen, dass Beruf und Berufung bei Ihnen eng zusammenhängen. Verknüpfen Sie Ihre Kenntnisse und Fertigkeiten mit den Anforderungen des Betriebs. Helfen kann es, wenn Sie sich die Stellenausschreibung vor dem Interview noch einmal durchlesen: Welche Kompetenzen werden erwartet? Machen Sie klar, dass Sie Ihre Entscheidung selbstbestimmt und aus Überzeugung getroffen haben. Schnöde materielle Argumente (hohes Gehalt, sicherer Arbeitsplatz), Bequemlichkeitsaspekte (kurze Anfahrt) oder der Hinweis auf die Überredungskünste der Eltern taugen nicht, um die eigene Motivation zu belegen.
„Mir ist es einfach sehr wichtig, einen Beruf zu machen, in dem ich meine beiden Leidenschaften vereinen kann. Ich schraube total gerne an Autos rum. Das mache ich schon, seit ich klein bin. Früher mit meinem Vater, heute größtenteils schon alleine. Gleichzeitig finde ich digitale Systeme super spannend. Ich habe dann während der Schule ein Praktikum in einer Kfz-Werkstatt gemacht. Und seitdem ist für mich eigentlich klar: Die Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker ist genau das Richtige für mich!“
„Das muss wohl irgendwie in der Familie liegen, mein Bruder arbeitet nämlich in demselben Beruf. Meine Eltern wollten auch, dass ich die Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker mache. Und außerdem fahre ich total gerne Auto.“
Die Schnellkritik: Jedes Fettnäpfchen zu erwischen, ist auch eine Kunst. Offensichtlich war der Kandidat nicht einmal in der Lage, seine Berufsentscheidung in die eigene Hand zu nehmen. Besitzt er überhaupt das Zeug für die angestrebte Ausbildung? Dass er den Spaßfaktor beim Autofahren mit Technikbegeisterung verwechselt, lässt anderes vermuten – ein passionierter Fahrzeuglenker ist noch lange kein guter Kfz-Mechatroniker.
Die häufigsten Fragen, die besten Antworten – sicher zum Ausbildungsplatz
ISBN 978-3-95624-000-3
378 Seiten24,95 €