Über die Website www.ausbildung.de bin ich auf die Stelle für das Duale Studium gestoßen. Dort habe ich dann meinen Lebenslauf und mein Bewerbungsschreiben hochgeladen. Diese wurden direkt an OBI übermittelt, und kurz danach bekam ich die Eingangsbestätigung per E-Mail von OBI.
Telefongespräch
Nach der Sichtung meiner Bewerbungsunterlagen habe ich eine Mail mit der Information über das erste telefonische Gespräch erhalten. Ein paar Tage später wurde ich von der HR-Abteilung (Human Resources/Personalabteilung) angerufen. Das Gespräch war sehr nett, freundlich und entspannt. Zuerst ging es um allgemeine Informationen zum Ablauf des Dualen Studiums bei OBI. Danach sprachen wir über meinen bisherigen Werdegang. Zum Beispiel, woher ich komme, auf welche Schule ich gegangen bin, was mein Lieblingsfach war und so weiter.
Mein Tipp hier: Versucht zwar ehrlich zu sein, aber achtet auch darauf, was ihr sagt. In meinem Fall war es zum Beispiel sehr klug BWL, sowie Steuerung und Kontrolle als interessante Fächer zu erwähnen, da ich letztendlich genau das studieren möchte.
Danach ging es ein bisschen um das Unternehmen – warum ich mich für OBI entschieden habe, was ich gut finde, was mir Spaß machen könnte.
Feedback
Gleich nach dem Gespräch bekam ich ein Feedback und wurde zum Assessment-Center (AC) eingeladen.
Vorher erhielt ich noch eine E-Mail mit Unterlagen, die ich ausgefüllt zum AC mitbringen sollte. Hier sollte ich einen nahegelegenen Markt besuchen, dessen Größe schätzen, sowie den groben Aufbau des Marktes (abteilungsweise) skizzieren. Außerdem sollte ich Mitarbeiter und deren Aufgaben beobachten, aufschreiben und notieren, ob und wie viel Spaß ich an solchen Aufgaben hätte. Zum Schluss sollte ich noch positive Aspekte und Verbesserungspotenzial notieren. Die Datei bestand aus vier Seiten.
Assessment-Center
Mein AC fand in einem Hotel statt. Es wurde uns auch ermöglicht, eine Nacht vor und nach dem AC dort zu übernachten, da wir aus verschiedenen Städten kamen. Am AC nehmen durchschnittlich 10–15 Teilnehmer teil. Bei mir waren es 12 Teilnehmer.
Seitens des Unternehmens waren Mitarbeitende aus der Personalabteilung, Ausbildungsbeauftragte sowie mehrere Vertriebsleiter dabei. Es begann mit leichteren Aufgaben, die im Verlauf immer anspruchsvoller wurden.
Die Aufgaben waren wie folgt:
- Planung des Personaleinsatzes: Dabei musste man Zeiten berücksichtigen, zu denen mehr Kundschaft zu erwarten ist. Hierbei ging es um die Einteilung von Arbeitszeiten, Pausen, freien Tagen, Urlauben und Ausfällen durch Krankheit.
- Verkaufsgespräch: Jeder Teilnehmer bekam einen Artikel, hatte ca. 30 Sekunden Zeit, diesen anzuschauen, und musste dann ein Verkaufsgespräch starten. Das war ein bisschen wie in dem Film Wolf of Wall Street - Stichwort: Verkaufe mir diesen Stift. Das Gespräch wurde mit einer Person geführt, während die anderen beiden Teilnehmer mitgeschrieben haben. Danach wurde durchgetauscht. In meinem Fall waren die Artikel z. B. eine Bohrmaschine, ein Heißkleber, eine Leuchte usw. Es kamen Fragen zum Stromverbrauch, zur Leistung, zu Farben und Helligkeit.
- Rollenspiel: Die letzte große Aufgabe war ein Rollenspiel mit einem „Mitarbeiter“, der Probleme verursacht (z. B. Alkoholgeruch, Diebstahl, Lügen…). Jeder bekam einen Zettel mit der beschriebenen Situation und musste dann vor dem Gremium Empathie, Verständnis und ein angemessenes Verhalten zeigen.
- Zum Schluss wurde Feedback gegeben – was aufgefallen ist, aber auch, wie man selbst die Situation sieht. Mein Tipp hier: Seid auch ein bisschen selbstkritisch, nennt sowohl gute Dinge als auch Dinge, die ihr noch verbessern könntet, und begründet eure Einschätzung. Das wirkt realistisch – und je mehr ihr reflektiert, desto mehr überzeugt ihr.
Der Vertrag wird an die Adresse geschickt, und das Formular zur Kostenübernahme wird vor Ort mitgegeben.
Delta-Prüfung (Studierfähigkeitstest)
Vor Studienbeginn müssen Bewerber mit Fachhochschulreife die Delta-Prüfung ablegen. Diese besteht aus Aufgaben zum logischen Denken (z. B. Matrizen) und Kopfrechnen (Ergebnis schätzen). Die Aufgaben sind im Multiple-Choice-Format.
Zur Vorbereitung hat mir das Buch vom Ausbildungspark sehr gut geholfen. Die Aufgabentypen waren sehr ähnlich, in der Prüfung jedoch deutlich aufwendiger. Im Buch waren zum Beispiel Aufgaben mit kleineren Zahlen wie „325 × 679“, in der Prüfung dann eher „28.672 × 92.840“. Ich habe die Aufgaben gelöst, indem ich zum Beispiel nur die letzte Ziffer multipliziert, dividiert, addiert oder subtrahiert habe und dann das passende Ergebnis ausgewählt habe. Bei mir hat es geklappt.