Hi, ich berichte euch heute gerne über meine Erfahrungen beim Einstellungstest des Bundesverwaltungsamtes im gehobenen Dienst. Bisher habe ich bei einem IT-Dienstleister gearbeitet, aber ich habe mir schon einige Zeit überlegt in den Öffentlichen Dienst einzusteigen.
Die Bewerbung
Ich war zuerst bei einem Online-Workshop, der zusätzlich zu der offenen Stelle vom Unternehmen angeboten wurde und habe mich danach mit meinen Unterlagen online im Jobportal beworben. Mir wurde schon beim Workshop mitgeteilt, dass ich, wenn meine Bewerbung erfolgreich war, zu einem Einstellungstest, der digital stattfindet, eingeladen werde. Nach ein paar Wochen habe ich dann tatsächlich eine Einladung mit einem Link per Mail bekommen, obwohl ich schon gar nicht mehr damit gerechnet hatte.
Der Einstellungstest
Der Test dauerte ca. 75 Minuten und man hat knapp eine Woche Zeit ihn Zuhause am PC oder Laptop zu bearbeiten. Ich habe zu der Zeit parallel noch eine Fortbildung gemacht und war deswegen viel mit der Seminarvorbereitung beschäftigt, musste mich aber gleichzeitig auf den Onlinetest vorbereiten, was gar nicht so einfach war. Ich hatte dann nur einige Tage Zeit, die Aufgaben zu üben.
Startet man den Test, werden einem erstmal die Regeln erklärt. Man darf keine Hilfsmittel verwenden. Außerdem geht der Test direkt in den Vollbildmodus, sodass man ihn nicht mehr pausieren oder Lösungen im Internet suchen kann. Wenn man das dann trotzdem tun würde, wäre der Test direkt vorbei. Vor jedem Aufgabenblock gab es immer die Erklärung worum es geht und was das Zeitlimit ist, denn der ganze Test läuft unter Zeitdruck. Das waren dann so 6-, 8- und 12-Minuten Blöcke.
Es gab ca. neun Überthemen und darin jeweils drei Aufgaben, die leicht anfingen und dann immer schwieriger wurden. Fragen zum Allgemeinwissen oder andere Themen waren überhaupt nicht im Test vertreten. Es waren ausschließlich Logikaufgaben. Das hat mich sehr überrascht. Ich habe natürlich vorher online zum Unternehmen recherchiert, aber dazu gab es gar keine Fragen.
Ich musste unter anderem Zahlen- und Wortreihen vervollständigen. Einen der Aufgabetypen hatte ich noch nie gesehen vorher, da war ich total überfordert. Da wurden Spielkarten als Bilder angezeigt, auf denen Gegenstände und Ähnliches drauf waren und man sollte die Reihenfolge bestimmen anhand eines oder mehrere Zielbilder. Und die Bilder hatten bestimmte Eigenschaften, die über große und kleine Pfeile an den Seiten dargestellt waren. Ich habe so zwei oder drei Anläufe gebraucht, bis ich die Aufgabe überhaupt verstanden habe.
Man sollte sich natürlich nicht in Panik durchklicken, sonst verliert man wichtige Zeit und Punkte. Wenn man aber noch Zeit übrighatte, konnte man in den Blöcken nochmal durchspringen und wurde gefragt, ob man sich die Aufgaben nochmal angucken möchte. Wenn nicht, konnte man den Block beenden und mit dem Nächsten starten. Insgesamt muss ich sagen, dass der Test für mich sehr anspruchsvoll und schwierig war.
Das Ergebnis
Nach etwa einer Woche habe ich dann leider die Absage per Mail erhalten. Ich habe dann nochmal nach der genauen Auswertung gefragt und auch relativ schnell meine Ergebnisse zugesendet bekommen. In jedem der größeren Testbereiche konnte ich gerade mal mehr oder weniger ein Drittel der Punkte erreicht.
Ich habe definitiv gelernt, dass man so einen Einstellungstest ernst nehmen sollte und dass sich eine Woche vorzubereiten nicht ausreicht. Dazu kam natürlich noch meine Fortbildung, deswegen war mein Kopf ziemlich voll. Einen Monat vorher anfangen zu trainieren, ist das Minimum, würde ich sagen. Die ganze Erfahrung war für mich leider ernüchternd. Ich möchte mich in dem Bereich aber auf jeden Fall nochmal bewerben, dann würde ich aber viel früher anfangen zu üben für die Einstellungstests.












